Pressemitteilung

Bad Homburg und Ingelheim – Im Zuge der Einführung neuer Diabetes-Medikamente steht dem Arzt heute eine große Bandbreite von Therapieoptionen zur Behandlung des Typ-2-Diabetes zur Verfügung. Dennoch ist und bleibt Insulin aufgrund seiner besonderen Eigenschaften bei vielen Menschen mit Diabetes unverzichtbar. Darauf wiesen Experten bei einer Presseveranstaltung von Lilly Diabetes und Boehringer Ingelheim hin. Einfach anzuwendende Basalinsuline wie Abasaglar ® mit informativem Begleitmaterial können den Einstieg in die Insulintherapie für die Patienten erleichtern.

Angesichts von neuen Antidiabetika mit kardialem und renalem Zusatznutzen und einer oralen Applikation bei einigen dieser Präparate stellt sich manchen Behandlern die Frage, welchen Stellenwert Insulin als Therapieform bei Typ-2-Diabetes heute noch hat. „Ohne Insulin werden wir in der Praxis auf keinen Fall auskommen“, machte Dr. Jörg Simon, niedergelassener Diabetologe in Fulda, deutlich. Zwar gibt es dank der neuen Therapieoptionen nach einer Lebensstiländerung und Metformin nun als nächste Stufe verschiedene Antidiabetika, die – auch als Kombination von 2 oder 3 Präparaten – gegeben werden können. 1 "Aufgrund der Pathophysiologie des Typ-2-Diabetes mit fortscheitendem Funktionsverlust der Betazellen des Pankreas wird aber deutlich, dass die meisten dieser Patienten irgendwann Insulin benötigen werden. Lediglich der Zeitpunkt des Insulin-Einsatzes kann bei manchen heute aufgeschoben werden“, so Simon.

Primärer Einsatz von Insulin bei bestimmten Patienten notwendig

„Wir dürfen nicht den Fehler machen, Insulin nun allzu restriktiv einzusetzen“, warnte Simon. Denn es gibt bestimmte Problemkonstella-tionen, die den sofortigen Einsatz von Insulin erfordern. „Insulin wird bei Patienten mit sehr hohem HbA1c benötigt, etwa bei einem Wert über 10 oder wenn der HbA1c 2 % über dem Zielwert liegt“, sagte Simon. Auch Patienten mit kataboler Stoffwechsellage, geriatrische Patienten und Betroffene mit geringer Muskelmasse bzw. geringem Körpergewicht brauchen laut Simon Insulin. Frauen mit Gestationsdiabetes werden immer mit Insulin behandelt, darüber hinaus ist bei Patienten mit schwerer Insulin-Defizienz und natürlich bei Typ-1-Diabetes Insulin Mittel der Wahl. 2 „Insgesamt sind es etwa 30 % aller Menschen mit Diabetes, die primär Insulin benötigen“, so Simon.

Ein wichtiger Vorteil von Insulin gegenüber anderen glukosesenkenden Arzneimitteln liegt aus Sicht des Diabetologen in der direkten Dosis-Wirkungs-Korrelation, die es erlaubt eine sehr genaue Blutzuckereinstellung vorzunehmen. Der Patient kann laut Simon von der Insulintherapie profitieren, indem sich seine Stoffwechsellage und sein Allgemeinbefinden verbessern und in der Folge die Leistungsfähigkeit sowie die Lebensqualität zunehmen.
Das bevorzugte Insulin zu Beginn der Insulintherapie bei Typ-2-Diabetes ist in der Praxis ein Basalinsulin wie beispielsweise Insulin glargin (z. B. Abasaglar
®). Die einmal tägliche Injektion zu einem frei wählbaren Zeitpunkt lässt sich nach Erfahrungen von Simon gut in den Tagesablauf integrieren und leicht handhabbare Pens vereinfachen die Therapie für den Patienten zusätzlich. Hilfreich sind aus Sicht von Simon auch Begleitmaterialien mit Informationen zum Nachlesen für zu Hause wie die Abasaglar ®-Einstellungsmappe, die neben einer Infobroschüre, einer Kurzanleitung zur Injektion und einem Blutzuckertagebuch auch Einsteckmöglichkeiten für Pens und Nadeln bietet.

Insulin wird Anforderungen in der Klinik am besten gerecht

Eine große Bedeutung kommt den Insulinen auch im klinischen Umfeld zu. „Eine Diabetologie in der Klinik ist ohne Insulin schlicht nicht denkbar“, stellte Dr. Jörg Tafel, Bad Homburg, fest. Wie der Diabetologe berichtete, werden in der Klinik unter anderem Menschen behandelt, deren Stoffwechsel stark entgleist ist, die in der Ambulanz nicht zufriedenstellend eingestellt werden konnten, die schwere Begleiterkrankungen aufweisen oder deren Therapie aufgrund eines bevorstehenden chirurgischen Eingriffs umgestellt werden muss. „Oft ist dann eine schnelle, kontrollierte und sichere Einstellung des Blutzuckers erforderlich. Diesen besonderen Anforderungen wird Insulin erheblich besser gerecht als alle anderen Antidiabetika“, so Tafel. Hinzu kommt, dass Insulin keine Kontraindikationen aufweist*, und abgesehen von einer möglichen Hypoglykämie fast keine Neben- und Wechselwirkungen hat. Entsprechend sind fast keine Beeinträchtigungen von Organen oder Verschlechterungen von Vorerkrankungen zu befürchten, was in der Klinik von großer Bedeutung ist. „Daher ist es so, dass wir im Krankenhaus die Diabetes-Therapie bei entgleisten Patienten faktisch immer mit Insulin beginnen,“ erläuterte Tafel.

Insulin stellt aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften einen unverzichtbaren Bestandteil der modernen Diabetestherapie dar und wird auch in der Zukunft seinen Stellenwert behalten – so lautet das gemeinsame Fazit der beiden Experten.

* Gegenanzeigen bei Abasaglar ®: Überempfindlichkeit gegen einen der enthaltenden Wirkstoffe 3

Quellen

  1. Landgraf R et al. Therapie des Typ-2-Diabetes, Diabetologie 2018; 12 (Suppl 2): S144-165

  2. Ahlqvist E et al. Lancet Diabetes Endocrinol 2018; 6:361-369

  3. Abasaglar ® Fachinformation

PP-BV-DE-0107