Migräne
Migräne ist weit mehr als nur „schlimme Kopfschmerzen“, denn sie ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die den Alltag und die Lebensqualität von Betroffenen stark beeinträchtigt 1. Die Migräne zählt zu den primären Kopfschmerzformen – primär, da die Kopfschmerzen auf keine andere Grunderkrankung zurückzuführen sind 2.
Häufigkeit
Migräne gehört zu den drei häufigsten Erkrankungen weltweit 3. Insgesamt leiden 15-18% der Bevölkerung weltweit an Migräne. Dabei sind Frauen dreimal häufiger betroffen als Männer 4.
Ursachen
Obwohl die Ursache der Migräne im Gehirn zu finden ist, ist der Ursprung des Schmerzes noch nicht ganz geklärt 4.
Symptome
Eine Migräneattacke läuft in vier aufeinanderfolgenden Phasen ab, die mit ganz verschiedenen Symptomen einhergehen können 4. Nicht jede Migräneattacke läuft bei jedem gleich ab und kann sich im Verlauf auch von Mal zu Mal unterscheiden. Betroffene beschreiben die wiederkehrenden Attacken mit moderaten bis schweren, typischerweise pulsierenden Kopfschmerzen, die meist einseitig auftreten und von wenigen Stunden bis mehreren Tagen andauern können 2. Bei etwa einem Drittel der Betroffenen äußert sich die Migräneattacke durch verschiedene Seh-, Gefühls- oder Sprachstörungen, sowie Störungen im Bewegungsablauf 4. Migräneattacken treten meist zunächst nur an einigen Tagen im Monat auf (episodische Migräne), können aber über die Zeit an Häufigkeit zunehmen. Treten Kopfschmerzen an mehr als 15 Tagen pro Monat (wovon 8 Tage die typischen Migräne-Charakteristika erfüllen) über mehr als drei Monate auf, spricht man von einer chronischen Migräne 2.
Bei einer Migräne treten Schmerzen meist einseitig auf und äußern sich durch ein allmähliches Einsetzen mit zunehmender Intensität. Der charakteristisch pulsierende Schmerz kann dabei eine mittlere bis hohe Intensität erreichen und wird durch körperliche Aktivität und Alltagstätigkeiten verstärkt. Dabei können die Schmerzen von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen andauern und werden häufig durch Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Geruchsempfindlichkeit, Aura, sowie Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet 2.
Diagnose
Zur Diagnose der Migräne führt der Arzt eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte durch. Diagnostisch hilfreich ist das Führen eines Kopfschmerztagebuchs über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen. Weitere Untersuchungen können notwendig sein, um die Migräne von Kopfschmerzen abzugrenzen.
Therapie
Durch präventive Migränetherapie kann eine Reduktion der Attackenfrequenz sowohl bei episodischer als auch bei chronischer Migräne um 50% oder mehr erzielt werden, was zu einer Verbesserung der Lebensqualität führt 5,6. Während der Anfälle kommen verschiedene medikamentöse Behandlungen zum Einsatz, je nachdem, ob die Patienten unter leichten, mittelstarken oder schweren Migräneattacken leiden. Die medikamentöse Prophylaxe sollte generell von psychologischen Verfahren wie Edukation, Selbstbeobachtung, Selbstmanagement, kognitive Verhaltenstherapie, Training sozialer Kompetenzen, Entspannungsverfahren, Achtsamkeit und Biofeedback u. a. flankiert werden 5.